Stadtchronik Seelow
Der Verschönerungsverein von Seelow
Mit dem durchörtern des zerklüfteten Hochlandes, entstanden neue Berge auf denen die unberührte Natur zerstört
wurde. So auch der Berg mit dem heutigem Denkmal.
Mit den schönen Spaziergängen auf die Höhen war es erst einmal vorbei. 1894 besannen sich die Seelower Bürger zu
einem Besseren und gestalteten den Berg als ein Ausflugsziel für die Bürger der Stadt und seine Gäste.
Aus dieser Bewegung entstand der Verschönerungsverein von Seelow.
Der Berg bekam den Namen Wilhelmsberg, wobei er auch den Namen Verschönerungsberg trug.
Es wurden Bäume und Sträucher gepflanzt und Wege angelegt.
Der Vorsitzende des Verschönerungsverein war stets der hiesige Rektor der Schule. Diesem Verein gehörten fast
alle Geschäftsleute von Seelow an.
Die Schulklassen machten oft Ausflüge zum Verschönerungsberg und nutzte dies zu Reinigungs- und
Bepflanzungsarbeiten. Ein Ausflug am Muttertag gehörte zum festen Programm der Schule.
Infolge der Jahre wurde auf der ersten Terrasse des Berges ein Pavillon errichtet, auch Storchennest ,im Volksmund
genannt. Auf dem Berg stand eine Laube "die Liebeslaube.
Im Zusammenhang mit der Gestaltung des Berges, wurde auch die Gestaltung der rechten Seite des Bahnhofberges
erfolgte.
Nach dem Krieg , am 27.November 1945 wurde das Denkmal, zu Ehren der Gefallenen Soldaten des 2.Weltkrieges
bei der Schlacht um die Seelower Höhen eingeweiht. Ein Teil der Toten Soldaten der Roten Armee wurde auf dem
Berg bestattet.
Nach der Wende gab es viele Debatten um das Denkmal, schließen oder nicht. Da die Ausstellung bis dahin nur
einseitig von der Seite der Russischen Armee gezeigt wurde, war die Frage lange Offen. Die Ausstellung wird seit der
Wende ständig den neueren Anforderungen angepasste und betrachte seit dem Real die Ereignisse des Jahres 1945.
Der schöne Ausblickpunkt von den Seelower Höhen auf die Weite des Oderbruches ist geblieben, Theodor Fontane in
seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg, die Landschaft trefflich beschrieb.
„Es liegt vor uns ein Landschaftsbild von überraschender Schönheit.”
Wo die Hand des Menschen in harter, nie rastender Arbeit dem Boden ein paar ärmliche Halme abgewinnt, da kann
die Vorstellung in ihrem Platz greifen, als sei er es , der diesem Segen geschaffen habe, wo aber die Erde
hundertfältige Frucht trägt und aus jedem ausgestreuten Korne einen Reichtum schafft, da füllt sich das Herz der
Gnade Gottes gegenüber und begibt sich aller Selbstgenügsamkeit. Ein Blick von den Seelower Höhen läßt uns zur
Frühlings- und Sommerzeit in solchem Gottessegen schauen. Die ohnehin schon enggelegenen Dörfer und die von
schattigen Gärten und kleinen und größeren Parkanlagen umgebenen Einzelgehöften rücken in dem Endlosen
Kulissengebilde immer enger zusammen und alles verschmilzt zu einer weitläufigen gebauten Riesenstadt, zwischen
deren einzelnen Quartieren die Fruchtfelder wie Üppige Gärten blühen.“
Für weitere Informationen zu diesem Thema kontaktieren Sie M. Schimmel.
Detailliertere Ausführungen sind auf Nachfrage vorhanden.
Schönes Wetter lädt heute viele Menschen zu einem Spaziergang auf
die Seelower Höhe ein, um den Blick über die Weite und Schönheit
des Oderbruches schweifen zu lassen. So war es vor über 100 Jahren
und ist es auch noch heute.
In den 70’iger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die
Eisenbahnstrecke zwischen Wriezen und Frankfurt gebaut. Um die
Stadt Seelow an die Eisenbahnstrecke anzuschließen, musste das
zerklüftete Hochland bei Seelow durchörtert werden, das hieß die
Berge einzuschneiden und die Täler aufzufüllen.
In den folgenden Jahren wurde der Denkmalsberg weiter gestaltet.Die
letzte große Veränderung war die Errichtung des Vorplatzes mit der
Nachbildung eines Bunkers der Roten Armee von der Reitweiner Spitze.
Dieser Bunker wurde am 28.12.1972, als Museum eröffnet. In diesem
Zusammenhang wurden Kriegsfahrzeuge der Roten Armee aufgestellt
und ein Verwaltungsgebäude gebaut. Seit dem gibt es eine ständige
Ausstellung mit einem DIA-Tonvortrag und ein Dokumentarfilm über
den Kampf um die Seelower Höhen und den Kampf im Oderbruch.
Mit den Jahren wurde der Ausstellungsbunker zu klein und dieser wurde
in den Berg erweitert bzw. verlängert.Bis zur Wende 1989 gehörte der
Besuch des Denkmales zu den Pflichtveranstaltungen des kulturellen
Leben eines jeden sozialistischen Kollektiv.