Stadtchronik Seelow
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Detailliertere Ausführungen sind auf Nachfrage vorhanden.
Die alten Gasthöfe in Seelow
In den Schwarzen Adler gingen meist die etwas besser betuchten Bürger und Handwerker, so auch die
Vereinsmitglieder. Im Saal wurden Lichtspielveranstaltungen, Vorträge usw. geboten. In unmittelbarer Nähe der
Gastwirtshaft befanden sich eine Autovermietung und eine Tankstelle, die mit der Gaststätte in Verbindung
standen.
Auf der anderen Kreuzungsecke gab es bis 1945 das Norddeutsche Haus, heute befindet sich dort das neue
Einkaufszentrum von Seelow. Im Norddeutschen Haus hatten die Militärvereine Seelow und Kreis Lebus ihre
Sitzungen. Der Gastwirt und Kamerad Gustav Schuhmann gehörte natürlich diesem Verein an.
Die Gastwirtschaft „Die Goldene Kugel“ befand sich an der 3. Ecke des Marktes, dem heutigen Kaufhaus.
Später nannte sich die Gaststätte auch gleichzeitig Café. Das Cafe war unter anderem das Vereinslokal der
Feuerwehr und des Männer Turnvereines „1861 Seelow“. In den 30’iger Jahren hatte der Gastwirt Fritz
Schuhmann( verwandt mit Gustav) ständig wechselnde Kapellen zur Unterhaltung der Gäste. Für die Gäste wurde
regelmäßig am Sonntag ein Konzert gegeben.
In der Küstriner Straße, gegenüber der Alten Post, befand sich das Gesellschaftshaus. In dieser Gastwirtschaft
befand sich der größte Saal von Seelow, in dem ca. 400 Personen Platz fanden. Es war natürlich
selbstverständlich, dass darin viele Veranstaltungen stattfanden, angefangen von Filmvorführungen, Tanzabenden;
Theaterabenden; Maskenbällen usw.. Hinter dem Saal befand sich sogar eine Kegelbahn . Dazu kam 1930 noch
ein Kleinkaliber Schießstand, der mit der Kegelbahn verbunden war. Leider wurde auch dieser große Saal 1945
infolge des 2.Weltkrieges zerstört.
In der heutigen Verwaltung der Seelower Wohnungsgesellschaft SEWOBA in der Küstriner Straße befand sich das
Gasthaus „ Drei Kronen“. Die Bezeichnung „Drei Kronen“ führt zurück auf den deutschen Bauernkrieg und ist mit
der schwedischen Krone in Verbindung zu setzen. Auch dieser Gasthof hatte seinen Saal, in den aber meist
einfache Leute, z.B. Bauern und Arbeiter gingen. So auch die Vereine wie der Gesangsverein und der
Radsportverein.
Im Volksmund wurde er auch“ Zum Blutigen Knochen“ genannt, weil in den 30’iger Jahren, dort die
Auseinandersetzungen zwischen „Rot“ und „Braun“ ausgetragen wurden.
Ein weiteres Ausflugslokal war die Weinberggaststätte, eingebettet in der Natur, mit einem kleinen Teich und
einer Obstplantage, von der heute leider nur noch Ruinen vorhanden sind.
In der Gaststätte befand sich im Keller eine Kegelbahn. Über die Eisenbahn führte eine Holzbrücke und vor der
Holzbrücke am Hang befand sich ein kleiner Park mit einer großen Schaukel.
Zurückgekehrt in die Stadt Seelow, darf man nicht die „ Gute Quelle“ in der Frankfurt Straße vergessen werden,
die 1890 als zur „Herberge zur Heimat“ gebaut wurde.
Dazu befand sich noch die Gaststätte "Zur Linde" in der Frankfurter Straße an der Ecke zur Straße der Jugend.
Vor 1945 gab es für die damals 3500 Einwohner 10 Gasthöfe in
Seelow und trotzdem hatten die Gastwirte ihr Auskommen. Jeder
Gasthof ließ sich etwas einfallen und die ortsansässigen Vereine
hatten ihre Stammlokale, worin natürlich auch der Gastwirt Mitglied
war.
Das erste Haus am Platz war von 1830 (erstmals offiziell erwähnt)
der Gasthof „ Schwarzer Adler“ und spätere Hotel. Der Schwarze
Adler hat noch immer seine Aufteilung wie vor 50 Jahren, unten die
Gastwirtschaft; oben der Saal und die Gästezimmer.
Im Bahnhofsgebäude gab es noch eine Gastwirtschaft, die für die Stadt
nicht ganz so von Bedeutung war. Es wird von kleinen Veranstaltungen wie
Preisskat und ähnlichem berichtet. Der Betreiber der Gastwirtschaft von
1931 hatte damals unten den Bäumen einen Ausschank mit Tanzfläche
geschaffen, auf der bis in die 50’iger Jahre noch regelmäßig
Tanzveranstaltungen durchgeführt wurden.
Dann, weitergehend ins Oderbruch, stand rechts von der Chaussee das
Schützenhaus. Weiter auf der rechten Seite der Chaussee, auf der Stelle
wo heute die ehemalige Konservenfabik steht, war die Gastwirtschaft
„Palme“. Bei den Aufzählungen der Gasthäuser muss auch das
Schweizerhaus genannt werden, das einen Ausschank hatte. Speziell an den
Wochenenden gab es den Ausflugsverkehr und die Tanzveranstaltungen.
Die Goldene Kugel
Schwarzer Adler