Stadtchronik Seelow
 
 
 
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  So  waren die Besitzer von 1897 die Brüder Glaubitz. 1905 wird eine Oberbruch Brauerei Aktiengesellschaft genannt. 
  1911 gründete sich eine Vereinsbrauerei GmbH aus Seelower Bürgern und übernahm die Brauerei. Auch dieser Verein 
  bestand nur sehr kurz bis zu seiner Liquidation 1913. 
  Im Februar 1913 wurde die Vereins Brauerei an die Konkurrenz, die Frankfurter Aktien-Brauerei in Frankfurt/Oder  
  verkauft. Am 12.3.1913  brannte ein Teil der Seelower Brauerei ab. 
  Der erste 1. WK beeinflusste den Betrieb der Brauerei. Es gab beschränkte Zuweisung von Zucker.
  1922 kauf die Viktoriapark-Aktien Berlin die Brauerei und macht daraus eine Molkerei und produziert Milch und 
  Butter für den Berlin Markt.
  Um 1931 pachtete Herr Wolff die Brauerei. Herr Wolf braute kein Bier mehr, er lies es von Berlin angeliefert und in 
  Flaschen umfüllen. Es wurde nur Brause hergestellt. Dadurch wurde der 36 Meter hohe Schornstein nicht benötigt 
  und 1936 gesprengt. Später kaufte Herr Wolff die Brauerei. 1940 wurde Seelow eine Niederlasung der Ostquell-
  Brauerei.
  Den Angriff auf die Seelower Höhen im  April 1945 überstand die Brauerei ohne größere Schäden. Herr Wolff blieb 
  weiter Leiter der Brauerei bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden. Er vermietete erst die Brauerei und später 
  Verkaufe er diese an den Konsum. Das Bier wurde schon seit Jahrzehnten von der Berliner Schulheiss-Brauerei in 
  Holzfässer angeliefert.
  Bevor das Bier abgefüllt wurde, mussten die Flaschen gereinigt werden. Dazu wurden die Flaschen per Hand auf 
  einen drehenden Waschpinsel gesteckt. Die Flaschen durchliefen dann ein Wasserbad mit Waschpulver. In diesem Bad 
  wurde nicht nur die Flasche gereinigt, sonder auch das alte Etikett abgelöst. Nachdem die Flasche das Wasserbad 
  durchlaufen hatte, wurden diese per Hand vom Waschpinsel auf einen Ring mit der Öffnung nach unten eingesteckt. 
  Dann durchlief die Flasche eine abschließende Spülung und einer Kontrolle. Bei der Kontrolle lief die Flasche an 
  einer Lampe vorbei. Sie wurden von einem Kollegen begutachtet  und die dreckigen bzw. defekten Flaschen 
  aussortierte. Die anderen Flaschen kamen wieder in die Kästen und zur nächsten Füllung vorbereitet. Bei diesen 
  Arbeiten waren die Hände ständig im Wasser und der Gefahr ausgesetzt sich an defekten oder auch explodierenden 
  Flaschen zu verletzten, oder wenn sich ein Waschpinsel unrund drehte und eine Flasche zerschlug. Das Tragen von 
  Handschuhe gab es in dieser Zeit noch nicht. 
  Wie schon geschrieben kam das Bier in Holzfässern aus Berlin. Beim Anstechen zur Abfüllung kam es auch zu 
  schweren Unfällen, wenn das Holzfass explodierte. Erst zum Ende der Brauereizeit wurde das Bier in Tanks aus Blech 
  angeliefert. Ein Mitarbeiter nahm aus dem Kasten die Flaschen und steckte per Hand die Flasche zum Füllen auf. Der 
  nächste Kollege nahm die Fülleinrichtung ab, in der Bier und Kohlensäure zugesetzt wurde. Der nächste Kollege 
  klebte das Etikett auf den Verschluss bzw. die Flasche und stellte diese in den Kasten zurück.
  Das Bier war kein Lagerbier wie wir es heute kennen. In den Sommermonaten wurde das Bier sehr schnell sauer. Auch 
  konnte es beim Transport passieren, dass eine Flasche explodierte. Deshalb wurden nur so viel Bierflaschen gekauft 
  wie benötigt wurden und es nicht schlecht werden konnte.  
  Für die Brauseherstellung gab es einen großen Behälter. Je nach der benötigten Menge, wurde dosiert Zucker und ein 
  Brausekonzentrat dem Wasser dazu gegeben, um Waldmeister oder Himbeerbrause herzustellen.
  Mit einer Spitze wurde in jede einzelne Flasche das vorher angerichtet Brausekonzentrat eingefüllt und anschließend 
  mit Wasser und Kohlensäure versetzt. 
  Fast ähnlich war auch die Herstellung von Selterswasser. In jede einzelne Flasche wurde ein Selterspille per Hand 
  eingeworfen und anschließend wie bei der Brauseherstellung mit Wasser und Kohlensäure versetzt.
  Das Wasser kam in der ersten Zeit aus dem eigenen Brunnen der Brauerei und dann vom Seelower Wasserwerk nach 
  dessen Errichtung.
  Grund der Schließung 1974 war der Neubau der Brauerei in Frankfurt/Oder.
 
 
  Für weitere Informationen zu diesem Thema kontaktieren Sie M. Schimmel. 
  Detailliertere Ausführungen sind auf Nachfrage vorhanden.
 
 
  Seelower Brauwesen
 
 
  In Seelow hatten über Jahrhunderte meist Ackerbürger der Stadt das 
  Braurecht, welches sie weiter vererbten.Das Brauwasser wurde von den 
  Quellen im Spring, im Norden der Stadt geholt.1876 wurde durch die Brüder 
  Dochow die Brauerei am Bahnhof gebaut und in Betrieb genommen. Vorher 
  hatten die Gebrüder Dochow einen Biervertrieb in Seelow betrieben.Die 
  Gebrüder Dochow brauen Exportbier nach Nürnberger Methode und Weißbier.
  Sechs Jahre später verkauften die Brüder Dochow die Brauerei an Karl Gustav 
  Bruchmüller. Dieser erweiterte das  Sortiment mit Braunen Bockbier. Das 
  Geschäft mit und um das Bier war schön früher und ist bis heute ein hart 
  umkämpfe Geschäft. 
  Deshalb wechselte die Brauerei in den nächsten Jahren sehr oft ihren 
  Besitzer.
 
 
 
 
 
 
  Brauseetiketten